Safer Cyber-Sex
Die Lösung für die Coronakrisenzeit?
Denkt man an die reine Definition von Cyber-Sex, nämlich dass es sich dabei um sexuelle Handlungen im Internet bzw. über digitale Medien handelt, wirst Du vielleicht denken, dass Dich das nicht betrifft.
Aber zum Cyber-Sex gehört theoretisch schon die Masturbation während man einen Web-Porno konsumiert. Oder das Sexting mit Partner|in, wobei Ihr vielleicht ein heißes Foto austauscht, um Euch in Stimmung zu bringen.
Vor allem im Austausch mit dem/ der Partner|in, machen sich die Wenigsten Gedanken darüber, was das genau bedeutet und was dabei eigentlich passiert. Daher möchte ich heute mit Dir über “Safer Cyber-Sex” sprechen – und darüber, was das eigentlich ist? Und obwohl ich keine Computerexpertin bin, möchte ich Dir trotzdem ein paar Hinweise geben, wie Du online sicher Deinen Spaß haben kannst.
Die 10 Dinge worauf Du beim Cyber-Sex achten solltest:
- Verschicke keine Nacktbilder oder Fotos, auf denen Dein Gesicht oder sonstige Merkmale (Tattoo, Piercings, Muttermale etc.) sichtbar sind.
- Lege Dir eine extra Email Adresse oder Profil für diese Kontakte an
- Teile keine Deiner privaten Daten (Name, Adresse, Telefonnummer, Beruf, u.s.w.)
- Benutze ein Pseudonym in Chatrooms oder auf Webseiten
- Setze Deine Grenzen – mache Dir vorher Gedanken: Wie viel möchtest Du über Dich preisgeben? Wie viel möchtest Du über den Anderen/die Andere wissen?
- Lass Dich nicht unter Druck setzen – Du entscheidest wie weit Du gehen willst. Du kannst auch digital NEIN sagen.
- Consent – die Zustimmung Deines Gegenüber ist hier genauso wichtig!
- Aktuelle Betriebs- und Antivirenschutzsoftware! Halte dein Smartphone, Tablet oder Laptop auf dem neuesten Stand, damit Du Dir keine Viren einfängst.
- Benutze eine sichere Software, bei der keine Telefonnummern ausgetauscht werden – hier bieten sich z.B.: Threema oder Telegramm an, nicht WhatsApp!
- Achte bei Videochats darauf, ob dieser die Möglichkeit der “Aufnahme” anbietet.
Vorsicht vor Sextortion und Cyber Stalking!
Warum Du vor allem beim Versenden von Nacktbildern und Videos vorsichtig sein solltest, bzw. Dir meinen ersten Tipp zu Herzen nehmen solltest, liegt an den immer häufiger auftretenden Fällen von Sextortion. Doch was ist das überhaupt? Sextortion setzt sich aus zwei Begriffen zusammen – Sex und Extortion (engl. für Erpressung). Dabei werden die Betroffenen damit erpresst, dass die Videos, bzw. Fotos geteilt werden, wenn sie nicht tun, was der Erpresser verlangt.
Ein paar Tipps, wie Du Dich davor schützen kannst, möchte ich Dir hier geben. Auch die Polizei hat dafür eine Homepage eingerichtet: wichtige Informationen findest du bei der polizei-beratung.de.
Welche Medien bieten einen sicheren Austausch?
Generell sind mir keine digitalen Medien bekannt, die wirklich zu 100% sicher sind, wenn es um den erotischen Austausch geht.Aber es sollte Dir bewusst sein, dass die Nachrichtensysteme auf Deinem Handy, also Whatsapp oder der Facebook Messenger die falschen Apps sind, um sich intimer auszutauschen. Hier gibt es aber diverse Alternativen, welche sicherer sind. Hierzu gehört Threema, Signal oder Telegramm. Diese Apps bieten Dir die Option, dass Ihr anstatt der Telefonnummer ein Pseudonym bzw. Code austauscht.
Vorteil von Cyber-Sex und Sexting
Die Vorteile von Cyber Sex und Sexting sind unter anderem, dass es sich dabei um “safer sex” handelt, denn es können keine Krankheiten übertragen (höchstens ein Computervirus) oder Kinder gezeugt werden. Außerdem ist es eine gute Möglichkeit anonym seine Fantasien auszutauschen oder geheime Präferenzen zu entdecken, ohne diese gleich in der Wirklichkeit umzusetzen. Dies selber ist für viele schon sehr beflügelnd und kann als Stimulation des sexuellen Geistes empfunden werden.Außerdem können Paare durch Sexting oder Cyber-Sex in engem Kontakt bleiben und sich gegenseitig trotz einer örtlichen Distanz nahe sein. Damit es nicht zu ungewohnt wird, könnt Ihr darüber reden, “was Ihr gerne tun würdet”, an Stelle von “was Ihr tut”. Auch Telefonsex ist eine tolle Möglichkeit, um die Lust Deines/Deiner Partners/Partnerin zu hören. Dies sollte man aber nur mit einem Partner|in tun, der man vertraut.
Nachteile von Cyber-Sex und Sexting
Die Nachteile sind eindeutig: es gibt keine körperliche Nähe. Beim Cyber-Sex und Sexting können nur Fantasien ausgetauscht werden. Zudem kannst Du DIr bei dem Kontakt mit Fremden nie sicher sein, wer auf der anderen Seite die Informationen, Bilder oder Videos erhält und wie diese Person damit umgeht.
Genauso kann es passieren, dass Du Bilder, Texte oder Videos erhälst, die Du gar nicht sehen oder lesen möchtest.
Neben der schon erwähnten Gefahr von Sextortion oder auch Cyber-Stalking, kann sich unter Umständen eine Sexsucht im Internet entwickeln. Diese ähnelt einer nicht- digitalen Sexsucht oder Internetsucht.
Mit diesem Artikel wollte ich Dir einen Einblick in die Vor- und Nachteile des Cyber-Sex und Sexting geben, dabei erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn Dich dieses Thema interessiert, schau Dir doch noch die anderen Artikel zum Thema Sexualität und Corona Virus an.